Bei dem Projekt mit dem Titel „social landscapes“, handelt es sich um ein Fotobuch mit Fotografien von Thomas Mies kombiniert mit einem Auszug aus Alexander Mitscherlichs Pamphlet „Die Unwirtlichkeit unserer Städte – Anstiftung zum Unfrieden“ aus dem Jahr 1965, erschienen im Suhrkamp Verlag. Mies Fotos zeigen auf ästhetische Art und Weise Orte in der Stadt, die fernab von touristischen Attraktionen liegen, jedoch der alltägliche Raum vieler arbeitender Menschen bedeuten. Diese Gegenden sind dabei häufig ausschließlich funktionell konzipiert und nicht besonders ansehnlich. Thomas Mies schafft es jedoch, mit seinen fotografischen Blickwinkeln diesen Gegenden eine neue Wertigkeit zu verschaffen und sie ansehnlich und doch naturgetreu abzubilden. Der Text des deutschen Psychoanalytikers und Schriftstellers Alexander Mitscherlich, in dem er unter anderem die Entmischung des Sozialen und des Arbeitslebens in den Städten nach dem Wiederaufbau kritisiert, scheint neben den modernen Fotografien aktueller denn je und regt, dank der Textgattung des Pamphlets, zum Nachdenken und Handeln an.