Studienaufbau
Der Unterricht an der HGK Basel findet in Klassen statt, welche in etwa max. 30 Studenten umfassen. In der visuellen Kommunikation teilt sich diese Klasse des weiteren in drei Vertiefungsrichtungen. Typografie, Bild und Interaktion.
Im allgemeinen ist das System sehr schulisch aufgebaut, der Unterricht läuft nach Stundenplan ab. Das heisst, bis auf die Vertiefungsrichtungen gibt es in den Gestaltungs-Fächern keine weitere Wahlfreiheit.
Montags findet überlicherweise Theorieunterricht statt. Man besucht jeweils ein Seminar und zwei Vorlesungen, die man vor Semesterbeginn ausgewählt hat. Da hier mehrere Fachbereiche gemeinsam am Unterricht teilnehmen, ist nicht immer gewährleistet, dass man einen Platz im gewählten Seminar, oder in der Vorlesung auch bekommt. Schön ist aber, dass die Möglichkeit besteht auch zu Leuten aus anderen Fachbereichen Kontakt zu bekommen.
Die restlichen vier Tage der Woche werden auf die gestalterischen Fächer verteilt. Hierbei sieht es üblicherweise so aus, dass es ein Projekt, bzw. ein Thema gibt, an dem die gesamte Klasse arbeitet und ein Projekt, dass innerhalb der Vertiefungsrichtungen erarbeitet wird. Es wird also pro Semester nur an zwei Projekten gearbeitet.
Zu diesen zwei Projekten kommt pro Semester jeweils ein einwöchiger Workshop hinzu. Hierbei werden von ausserhalb Experten eingeladen, die ein Thema vorgeben, zu welchem innerhalb der kurzen Zeit ein entsprechender Umfang erarbeitet werden muss.
Zudem gibt es (zumindest im 4. Semester) ca. jeden zweiten Freitag Nachmittag weiteren Theorieunterricht der jeweils in einem Museum Basels und Umgebung stattfindet. Vor Ort werden von den Studenten Kurzvorträge zu vorher ausgewählten Objekten gehalten. Als Vorbereitung für die Bachelor Thesis müssen diese zum Ende des Semester schriftlich eingereicht werden.
Etwa jeden zweiten Mittwoch Abend finden sogenannte „Lectures“ statt, bei welchen Experten (Büros, ehemalige Studenten, etc.) eingeladen werden, die über ihre Arbeit referieren.
Während der Vorlesungsfreien Zeit im Sommer muss ein weiteres Projekt erarbeitet werden, das sogenannte „Sommerprojekt“. Angedacht hierfür ist eine Zeit von vier Wochen, wobei dem Studenten frei steht, diese Zeit für ein Praktikum oder für ein „freies Projekt“ zu nutzen.
Ein weiterer Bestandteil des 4. Semesters ist die Studienreise. Für eine Woche reist die gesamte Klasse mit den verantwortlichen Dozenten in ein Land, bzw. eine Stadt und besucht dort Büros, Agenturen und Museen.
Arbeitsweise
Wie bereits erwähnt findet der Unterricht in Klassen statt. Jeder Student hat in der Schule seinen eigenen Arbeitsplatz, üblicherweise im Raum der Vertiefungsrichtung. So ist es vorgesehen, dass jeder Student von 8.30 - 16.30 Uhr, oder auch länger in der Schule eigenständig arbeitet. Die Anwesenheit ist Pflicht.
In der Vertiefungsrichtung Typografie war es in meinem Fall so, dass der Dozent den gesamten Tag anwesend war und man jederzeit seine Arbeit besprechen konnte. Im Abstand von einigen Wochen gibt es zusätzlich Zwischenpräsentationen im Rahmen der Klasse, sodass man den Stand der anderen Studenten verfolgen und gegebenenfalls Einwände geben kann.
Zum Abschluss eines jeden Semsters, d.h. vor den Ferien gibt es eine Abschlusspräsentation im Rahmen der Klasse, oder auch vor anderen Semestern bei der die fertige Arbeit gezeigt und abschliessend diskutiert wird.
Bewertet wird die Arbeit im Anschluss sehr realistisch. Somit ist die beste Note 6 fast nicht zu erreichen. Ein guter Durchschnitt liegt in etwa bei der Note 5. Da die Anwesenheit Pflicht ist, können sich häufigeres Fehlen, oder auch häufige Verspätungen in einzelnen Fällen negativ auf die Note auswirken. Ebenso ist es möglich, dass schlechte Arbeiten entsprechend bewertet werden und der Student unter Umständen ein Semester wiederholen muss, oder zum Diplom nicht zugelassen wird.
Die theoretischen Fächer werden anders als die gestalterischen, lediglich mit einem Testat unterzeichnet, bzw. angerechnet. Dies bedeutet, das sich der Leistungsnachweis auf die Anwesenheitspflicht beruft.
Ausstattung
Die Einrichtung der Schule gestaltet sich recht grosszügig. Wie erwähnt hat jede Klasse ihren eigenen Arbeitsraum, welcher mit Drucker, Kopierer und Scanner ausgestattet ist. Schwarzweiss-Ausdrucke sind kostenlos, Farb-Ausdrucke hingegen müssen bezahlt werden, jedoch steht jedem Studenten von der Schule ein Guthaben von 100 Sfr. zur Verfügung, welches er sich auf seine Kopierkarte laden lassen kann. Auf Anfrage können jederzeit zum Zweck von Präsentationen Plakate bis A0 im Haus geplottet werden.
Das Sekretariat verfügt über ein Papiermusterbuch, aus welchem man sich bei Bedarf für Abschlusspräsentationen entsprechendes Material auswählen kann. Das Papier wird über die Schule bestellt und auch die Kosten werden übernommen. Des weiteren gibt es eine Buchbinderei, sowie eine Siebdruck / Offset-Druck Werkstatt, die nach einer ca. einmonatigen Einführung von den Studenten genutzt werden können.
Alles in allem besteht also die Möglichkeit, am Ende eines Semesters sein Projekt in der Schule selbst komplett fertig zu stellen.