Durch die Klimakrise bewahrheiten sich auf allen Kontinenten Jahrzehnte alte Vorhersagen über einen ausgeprägten Wassermangel, der unser Leben gravierend verändern wird. Extremwetterphänomene wie Dürren oder Fluten häufen sich. Europäische Regierungen erstellen nationale Wasserstrategien, landwirtschaftliche Produktion muss großflächig auf resistente Feldfrüchte umgestellt werden und die sommerliche Überhitzung in Städten verursacht hohe Todeszahlen, das sind für alle sichtbare Konsequenzen.
Das Fotografiesymposium "Sustainable Water Future" möchte diese Problematik in internationaler Zusammenarbeit aus verschiedenen Perspektiven betrachten. Die Fotograf*innen Barbara Dombrowski (DE) und Roger Anis (EGY) stellen ihre fotografischen Essays zu diesem Themenkomplex vor. Im Anschluss werden 12 Studierende der beiden Hochschulen German University in Kairo und der FH Dortmund Workshopergebnisse präsentieren, welche gemeinsamen in Zusammenarbeit mit der NGO VeryNile auf der Nilinsel Qursaya und den Bewohner*innen umgesetzt wurden. Im Anschluss an die Präsentationen tauschen sich die Vortragenden in einer Podiumsdiskussion mit dem Publikum aus.
Das Symposium wird in englischer Sprache durchgeführt.
Datum: Mittwoch, 20.12.2023
Uhrzeit: 10:00 bis 16:30
Ort: Naturmuseum Dortmund, Münsterstr. 271, 44145 Dortmund
Ablaufplan:
Ab 10:00 Einlass
10:15 - 10:30 Begrüßung durch Dr. Oliver Adrian, Stellvertretender Direktor Naturmuseum Dortmund und Prof. Jörg Winde FH Dortmund, Fachbereich Design
10:30 - 11:15 Barbara Dombrowski (DE)
11:30 - 12:15 Farah Abdelbaki, VeryNile (EGY)
12:15 - 13:15 Mittagspause
13:30 - 14:15 Roger Anis (EGY)
14:15 - 15:15 Präsentation Studierende
15:30 - 16:30 Panel Diskussion
Barbara Dombrowski (DE)
Barbara Dombrowski ist eine deutsche Fotografin. Sie arbeitet seit 10 Jahren an dem weltweiten Foto-Kunstprojekt „Tropic Ice_Dialog between Places affected by Climate Change“, das den Klimawandel zum Thema hat. Dafür besuchte sie indigene Völker auf allen fünf Kontinenten und bringt die Bilder aus den unterschiedlichen Regionen in Installationen zusammen, um zu zeigen, dass alles miteinander verbunden ist. Sie erlangte Anfang der 1990er Jahre einen Abschluss mit dem Schwerpunkt Fotografie an der FH Dortmund. Barbara Dombrowski ist Mitglied der Agentur laif in Köln und berufenes Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh).
Sie arbeitet für Magazine, Agenturen und NGOs und unterrichtet Dokumentarfotografie in Hamburg. Sie wirkt als Jurorin und Kuratorin und hält Vorträge über ihre Arbeit Tropic Ice. Neben der Kooperation mit der Universität Kiel und Future Ocean in der Region Südpazifik und Sizilien konnte sie mit dem Exzellenzcluster der Universität Hamburg ein Buchprojekt mit dem Titel „Alltagswelten des Klimawandels“ umsetzen. Ihre Werke präsentierte sie in zahlreichen nationalen und internationalen Ausstellungen.
Roger Anis (EGY)
Roger Anis ist ein ägyptischer Dokumentarfotograf, Bildredakteur und Kurator. Seine Reportagen und Fotoessays konzentrieren sich darauf, ein Schlaglicht auf unterdokumentierte, vergessene sozio-ökonomische Themen zu werfen. Mit seinen Arbeiten möchte er diesen Gemeinschaften ein Forum in den Medien geben, damit komplexe Fragestellen und Problematiken mehr Beachtung finden.
Er erhielt 2008 seinen Bachelor in Bildender Kunst in Ägypten und begann 2010 seine Karriere als Fotojournalist. 2015 erhielt er einen Abschluss in Fotojournalismus von der Danish School of Media & Journalism in Dänemark. Er arbeitet seitdem für verschiedene Zeitungen und internationale Nachrichtenagenturen. Seine Arbeiten wurden bei internationalen Organisationen, in verschiedenen internationalen Zeitungen und Nachrichtenagenturen wie AP, AFP, Getty Images, New York Times, TIME, Wall Street Journal, Newsweek, Le Monde, De Grona Amsterdam, The Guardian und vielen anderen veröffentlicht.
Ausgestellt wurde er unter anderem in: Institut du monde arabe in Paris, der Eremitage in Russland, dem MUCEM-Museum in Marseille, dem Heads on Photo Festival in Australien, der Bamako Biennale in Mali und vielen anderen Ausstellungsorten weltweit.
VeryNile / Farah Abdelbaki (EGY)
VeryNile wurde 2018 als Initiative ins Leben gerufen, die durch ihr breites Spektrum an Problemslösungsideen, einem starken Willen zum Handeln, sowie ihrer Fähigkeit interdisziplinär Freiwillige und Industriepartner zusammenzubringen, Grenzen überwindet.
Der Nil ist ein Symbol des ägyptischen Erbes und eine Lebensquelle für Ägypten. Nach Angaben des Weltwirtschaftsforums ist er jedoch auch einer von zehn Flüssen, die 90 % des Mülls in den Weltmeeren verursachen. Durch die Reinigung des Nils, die Sensibilisierung der lokalen Bevölkerung für die Bedeutung der Reduzierung des Plastikverbrauchs und die Stärkung lokaler Gemeinschaften stellt die NGO VeryNile sicher, dass die Auswirkungen ihrer Projekte nicht nur auf lokaler und regionaler Ebene, sondern auch auf globaler Ebene deutlich werden.
VeryNile arbeitet an der Entwicklung nachhaltiger Methoden zur Reinigung des Nils, am Recycling und Upcycling fester Abfälle durch Partnerschaften mit lokalen Interessengruppen und auf präventiver Ebene, um den Einsatz von Einwegplastik zu verringern und die Wasserverschmutzung zu reduzieren. Mit Hilfe verschiedenster Methoden und Ansätze entfernt VeryNile jeden Monat mehr als 10 Tonnen Plastik aus dem Nil. Auf der Nilinsel Qursaya wurde eine Werkstatt zum Recyceln von PET-Flaschen und anderem Plastikmaterialien aufgebaut. Hierfür arbeitet die Organisation mit ca. 60 Lokalen Fischern über 5000 Freiwilligen und 21 Festangestellten zusammen.
Farah Abdelbaki ist Absolventin für Innovationsmanagement an der GUC. Sie startete ihre Karriere fünf Jahre lang bei Unternehmen im ökologischen Sektor, nämlich RiseUp und dem Greek Campus, als Projektmanagerin. Danach wechselte sie beruflich ins Marketing und wurde zur treibenden Kraft hinter der digitalen Transformation von Fabrea Home, bis sie schließlich durch als Mitgründerin von „Imagine if“, zusammen mit Omar Samra & Ahmed Gabr in der Umweltszene landete. Jetzt arbeitet sie im fünften Jahr im Bereich Sensibilisierung und Kommunikation im Umweltsektor, derzeit bei VeryNile.
Studierende der FH Dortmund & GUC Kairo
12 Studierende werden in 6 kurzen Vorträgen ihre gemeinsamen Arbeiten vorstellen, welche im November 2023 auf der Nilinsel Qursaya entstanden sind. Die fotografischen Serien handeln von den Mitarbeiter*innen der NGO VeryNile, der Bevölkerung auf der landwirtschaftlich geprägten Insel, Künstler*innen die dort leben und von Plastik als Umweltproblem oder als Rohstoff für neue Produkte.