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Aufgrund meiner Begeisterung für Barcelona durch vorherige Besuche der Stadt, habe ich mich für ein Auslandssemester an der Universitat de Barcelona - Belles Artes entschieden. Ungefähr ein halbes Jahr vorher habe ich mit den Vorbereitungen begonnen: Anmelden für den Sprachkurs, Anfertigen eines Portfolios usw. Alle nötigen Informationen über die Gastuniversität und Vorraussetzungen für ein Auslandsstudium habe ich von der Homepage der FH Dortmund und im International Office der FH Dortmund bekommen. Was die Unterkunft angeht, habe ich im Internet auf der Seite www.loquo.es ein Zimmer gefunden. Um mir etwas Stress zu ersparen, bin ich schon 3 Wochen vor Beginn meines eigentlichen Aufenthaltes nach Barcelona geflogen und habe mir dort ein Zimmer in einer WG gesucht.

Das Angebot an Zimmern ist sehr gross und erfordert nicht unbedingt eine vorherige Reise nach Barcelona, um dort ein Zimmer zu finden, da viele der Zimmerangebote ab sofort gelten und täglich neue Angebote hinzukommen und natürlich mehr Kosten auf einen zukommen wenn man vorher hinfliegt um ein Zimmer zu suchen. Was die Zimmerwahl angeht sollte man sich etwas Zeit lassen und nicht sofort die erst beste Wohnung nehmen, das es manchmal schon sehr skurril ist, was alles als Zimmer angeboten wird. Die Kosten für ein Zimmer sind auch sehr unterschiedlich, ich habe z.b. insgesamt 350€ für mein Zimmer bezahlt, inklusive Internet, Wasser, Strom und Gas. Es besteht aber auch durchaus die möglichkeit günstigerere Zimmer zu finden, abhängig von der Lage usw..

Das Studium an der Gasthochschule war eigentlich sehr gut, ausser einer etwas weniger guten Erfahrung mit einem Professor der mich aus seinem Kurs geworfen hat, weil ich Erasmus-Student war und mein Spanisch bzw. Katalanisch nich ausreichend war und er sich geweigert hat mit mir auf Englisch zu sprechen.

Diese Erfahrung haben auch andere Erasmus-Studenten mit anderen Professoren gemacht. Natürlich waren nicht alle Professoren so unfreundlich. In der Regel wird in den Kursen Katalan gesprochen, abhängig vom Professor und der Anzahl der Erasmus-Studenten wird auch in Spanisch unterrichtet. Bei Unklarheiten und Verständingsproblemen wurde dann auch auf Englisch gesprochen.

Das Kursangebot ist relativ gross, abhängig von der Anzahl der angebotenen Credit-Points fanden z.b. manche Kurse an zwei Tagen statt und wurden jeweils von zwei verschieden Professoren/Dozenten unterrichtet. Bei meinen Kursen wurden oft Gastvorträge von verschieden Personen, abhängig vom Thema, gehalten.

Zu beginn des Semesters hat man in den ersten zwei Wochen Zeit sich die Kurse anzusehen für die man sich interessiert, danach muss man sich festlegen und dies schriftlich einreichen.

Zu Werkstätten kann ich leider nicht viel berichten da ich nur Kurse mit dem schwerpunkt Graphic Design belegt habe. Der Computerraum war auf einem hohen Standart. Der Fachbereich Belles Artes war aufgeteilt in zwei Gebäude, was die Raumsuche zu Beginn des Semesters etwas erschwert hatte.

Auch wie die meisten Universitäten hat das Hauptgebäude der Belles Artes eine Cafeteria in der man warme wie kalte Getränke oder auch warme Speisen und Backwaren kaufen kann, ist aber im Vergleich zu unserer Cafeteria etwas teurer.

Um sich in der Stadt fortbewegen zu können, kommt man mit der Metro am schnellsten von A nach B, was aber nicht die beste Alternative ist um die Stadt kennen zu lernen. Leider bekommt man kein Ticket von der Uni gestellt, deswegen bietet es sich an ein Trimestre Ticket zu kaufen. Es ist 3 Monate gültig und kostet ca. 130€ und man kann unbegrenzt in der ganzen Stadt Metro, Bus und Tram nutzen. Auch Nachts hat man dank der alle 20 min. verkehrenden Nachtbusse eine gute Möglichkeit nach Hause zu kommen wenn die Metro nicht mehr fährt. Nur ist es Anfangs etwas komplieziert den richtigen Bus zu finden, da es viele Linien gibt und viele verteilte Haltestellen.

Da Barcelona die totale Touristen-Stadt ist, ist auch immer Saison, daher sind Sehenswürdigkeiten und Museen oder andere attraktive Orte immer gut besucht und das schliesst lange warte Zeiten mit ein. Aufgrund der vielen Touristen gibt es auch viele Taschendiebe, die wirklich überall sind, daher sollte man seine Wertsachen nie offen rumtragen und immer ein Auge darauf haben. Man sollte sich davon aber seinen Aufenthalt nicht vermiesen lassen.

Die Lebenskosten sind etwas teurer als in Deutschland. Besonders hoch sind die Kosten für Kosmetikartikel. Daher würde es sich anbieten sich in Deutschland mit dem nötigsten einzudecken. Wie bei uns gibt es auch Supermärkte für den kleineren Geldbeutel (z.b. Dia). In der Regel sind die meisten Supermärkte bis min. 21Uhr geöffnet, daher besteht auch noch nach einem langen Tag an der Uni die Möglichkeit einkaufen zu gehen.

Da Barcelona reich an Sehenswürdigkeiten ist, gibt es genug Möglichkeiten seine Freizeit zu gestalten. Was auf jeden Fall einen Ausflug wert ist, ist der Tibidabo. Ein Berg, dessen Spitze eine Kirche ziert, am Kopf von Barcelona, der eine wunderbare Aussicht über Barcelona bietet. Ansonsten gibt es unzählige Museen, Denkmäler, Kirchen, Gebäude, Gassen und Ateliers zu entdecken.

Mein Fazit zu dieser Auslandserfahrung ist, dass ich gerne länger geblieben wäre, da mir der Aufenthalt sehr gut gefallen hat. Ich habe neue Menschen aus verschiedenen Länder kennengelernt, habe zusammen mit ihnen gearbeitet und gefeiert. Ich kann jedem nur empfehlen die Chance eines Auslandssemsters zu nutzen und somit eine tolle Erfahrung zu machen.

Universitat de Barcelona - Belles Artes - SoSe 2012 (Kommunkationsdesign)

Martin Mutz