5. Fachsemester, Design/Medien/Kommunikation
Kunst- og designhøgskolen i Bergen (Bergen Academy of Art and Design), Norwegen
Erste Information über Partnerhochschulen und Möglichkeiten über Internet, dann Sprechstunde in der FH.
Für die Vorbereitung habe ich schätzungsweise 2-3 Monate gebraucht (für Bewerbung/Portfolio/Letter of Motivation) Zusätzlich habe ich ein Semester vor dem Auslandsaufendhalt einen Sprachkurs (Englisch) belegt.
Die Betreuung war durchweg sehr gut. Meistens sehr schnell und unkompliziert.
Sowohl durch unseren Fachbereich, als auch von der Partnerschule in Norwegen.
Die Wohnungssuche war auch sehr unkompliziert. Wird man für das Auslandssemester von der Khib angenommen bekommt man zusammen mit dem Letter of acceptance einen Registrierungs-Code, mit dem man sich ein Zimmer in einem Studentenwohnheim reservieren kann. Reserviert man fristgerecht ein Zimmer bekommt man direkt per email einen Vertrag zugeschickt. Nach Bezahlung der Kaution und Rücksendung des Vetrags ist das Zimmer reserviert.
Das Wohnheim an sich war zu Anfang schon etwas gewöhnungsbedürftig.
Auf den ersten (und zweiten) Blick erscheint es etwas trist und sehr abseits des Zentrum, allerdings hat man mit der Straßenbahn eine gute Anbindung zum Zentrum und lernt sehr schnell viele Leute kennen, die in der gleichen Situation sind. Leider werden in Fantoft (das größte Wohnheim in der Umgebung) fast nur Erasmus-Studenten untergebracht und man hat somit kaum Kontakt zu Norwegern.
Und etwas günstiger hätte das Land schon sein können... :)
Die Hochschule ist, mit insgesamt ca. 340 Studenten relativ klein und in die zwei Bereiche Kunst (Fine Arts/Printmaking/Photography) und Design (Visual Communication/Furniture and Spatal Design...) aufgeteilt ist.
Die Hochschule liegt mitten im Zentrum von Bergen und ist mit 5 Gebäuden über die ganze Stadt verteilt, was manchmal etwas ungünstig sein kann.
Offiziell ist der Unterricht eigentlich in Norwegisch statt. Wenn man aber als Ausstauschstudent einen Kurs belegt findet der Unterricht (meistens) in Englisch statt. Außerdem gibt es immer einige international Dozenten und Professoren, deren Kurs dann auch in Englisch sind.
Die Berteuung während des Studiums ist sehr gut strukturiert. Jedem Student wird ein Professor oder Dozent als Tutor zugeteilt, mit dem man am Anfang (und während) des Semesters die Auswahl von Kursen und den Verlauf des Semesters bespricht. Auch während des Semesters ist er Ansprechpartner bei Fragen.
Der Unterricht findet fast ausschließlich in Blockkursen statt. Bis auf ein paar Ausnahmen dauert ein Kurs ca. 2-3 Wochen und findet jeden Tag statt (ca. 9-15h). Während der Kurse hat man aber meistens die Möglichkeit
seine Zeit selbst einzuteilen. Es werden zusätzlich zu den „normalen“ Kursen auch häufig ein- bis mehrtägige Workshops von Gastdozenten (meist Künstler oder Kreative) angeboten. In den kursfreien Wochen hat man Zeit um eigene Projekte zu verwirklichen, die auch bei der Semesterleistung angerechnet werden können. Zudem hat man, als Austauschstudent die Möglichkeit alle Kurse zu wählen, unabhängig vom jeweiligen Fachbereich.
Die Werkstätten, Studios und Computerräume sind alle sehr gut ausgerüstet und meistens auf dem neuesten Stand, zudem hat man die Möglichkeit alle Studios und Werkstätten unabhängig von Unterricht/Kursen zu nutzen. Zwischen 6-0 Uhr kann man frei arbeiten. Zusätzlich hat jeder Jahrgang einen eigenen Klassenraum, wo jeder Student einen eigenen Arbeitsplatz zugeteilt bekommt.
Prüfungen im eigentlichen Sinne gibt es an der KHIB nicht. Meist stellt jeder Student am Ende des Kurses seine Arbeiten vor und es wird in der Gruppe diskutiert. Die eigentliche Prüfung findet erst am Ende des Semesters statt und ist kursübergreifend. Sie besteht aus dem Semester Report (schriftlich), dem Visual Report (Portfolio der Semester-Arbeiten) und einem Abschlussgespräch mit seinem jeweiligen Tutor. Es gibt nur bestanden oder nicht bestanden, also keine Noten.
Bergen ist, nach Oslo, die zweitgrößte Stadt Norwegens, mit momentan ca. 260.000 Einwohnern relativ übersichtlich und liegt in der Mitte von 7 Bergen. Man hat sowohl „Großstadt“, als auch Natur direkt vor der Tür.
Es regnet allerdings fast jeden Tag!
Die Kunstszene ist für eine Stadt dieser Größe sehr aktiv und auffällig. Jeden Freitag sind zahlreiche Austellungseröffnungen, bei denen es meistens gratis (oder sehr günstig) Bier gibt, was dazu führt, dass sie meistens sehr gut besucht sind.
Meiner Erfahrung nach sind die Leute überwiegend sehr freundlich und hilfsbereit. Egal, ob auf der Straße, in Bars/Geschäften oder in der Hochschule. Allerdings waren die Leute schon relativ zurückhaltend und man muss schon auf sie zugehen. (Erasmus-Studenten ausgenommen)
Sehr sehr hoch. An sich kann man sagen, dass eigentlich alles mindestens doppelt so teuer ist, als man es aus Deutschland gewohnt ist. Es fängt im Supermarkt bei ca. 2Euro für einen Liter Milch oder 5-8 Euro für eine Tiefkühlpizza an und hört in der Kneipe/Bar mit 8-10Euro für ein Bier auf. Allerdings gewöhnt man sich (leider) realtiv schnell daran.
Wenn man die Zeit hat (was bei den Blockkursen meist nicht das Problem sein sollte) sollte man auf jeden Fall auf die umliegenden Berge wandern und durch das Land reisen. Wenn man früh genug bucht ist das Reisen mit dem Zug erstaunlich günstig und vor allem die Fahrt mit dem Zug nach Oslo lohnt. Es gibt viele Bars und Kneipen in Bergen, die an entsprechenden Tagen auch etwas günstigere Angebote haben z.B. Hulen, Legal und Victoria sind sehr gut und es ist eigentlich immer was los. Außerdem kann ich nur empfehlen alle Werkstätten so viel wie möglich zu nutzen.
Auf jeden Fall hat sich mein Englisch sehr verbessert. Die Projekte/Kurse und vor allem die gute individuelle Betreueng durch Professoren und Tutoren haben mir sehr geholfen Selbsteinschätzung/Reflexion und meine eigenen Arbeitsprozesse und Herangehensweisen zu verbessern.
Glücklicherweise habe ich Auslandsbafög (ca. 800euro) und Erasmus-Förderung (170euro) bekommen.
Wie beim regulären Bafög sollte man sich rechtzeitig drum kümmern, allerdings kommt es auch darauf an welches Studentenwerk für das jeweilige Land zuständig ist. Ich habe den Antrag ca. 3-4 Monate vor Abreise gestellt und von Anfang an das Geld bekommen.
Mir hat die Struktur der Akademie sehr gut gefallen. Durch die Blockkurse ist es einfacher sehr intensiv an einem Thema zu arbeiten.
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