In diesem Bericht beschreibe ich einige Details zu meinem Auslandssemester an der
Kunsthochschule in Bergen (Norwegen) im Fachbereich Fotografie.
Meine Vorbereitungszeit war recht eng kalkuliert. Ich habe mich im September 2009 inmitten meines fünften Bachelor Semesters kurzfristig dazu entschieden ein Auslandssemester zu absolvieren. Nach dem Gespräch mit einer studentischen Hilfskraft für Internationale Angelegenheiten im Fachbereich Design erfuhr ich, dass es eigentlich schon fast zu spät ist für eine Bewerbung zum Sommersemester 2010. Für nicht mal eine Hand voll Unis im Ausland hatte ich aber noch ein paar wenige Tage Zeit, um mich zu bewerben. Ich entschied mich also kurz entschlossen für Norwegen.
Anfang November habe ich dann Post bekommen: Angenommen!
Danke nochmal an das International Office, welches mich bei der Bewerbung unterstützt hat.
Meine Partnerschule in Bergen hat sich bereits für mich um ein Zimmer in einem Studentenwohnheim gekümmert, wo fast alle Internationale Studierenden in Bergen untergebracht werden. (1500 Zimmer, 18 Etagen)
Anfang Januar ging es dann bereits los, da das Semester an der KHIB schon am 7. Januar startet. Ich bin im tiefsten Winter in Bergen gelandet - ich wurde mit vieeel Schnee und Kaiserwetter begrüsst, traumhaft. Auf zum Studentenwohnheim - es ist OK für ein Semester, länger müsste ich jedoch nicht dort wohnen. Man hat dort aber in jedem Fall sehr viel Kontakt zu anderen Studierenden und dementsprechend viele Partys.
Nach zwei Tagen gab es das erste Treffen mit der Erasmus Gruppe an der KHIB. Wir wurden nett begrüsst und jeder wusste nach dem Gespräch, was er in den nächsten Tagen zu tun hat.
Die Kunsthochschule in Bergen ist klein und in fünf verschiedene Fachbereiche über die Stadt verteilt. Im Fachbereich Fotografie gibt es ca. nur 8 Studierende, dementsprechend klein waren die Kurse!
Trotz der geringen Anzahl an Studierenden war es nicht so einfach Korrektur Termine für die eigene Arbeit zu erhalten. Das Studieren war extrem frei gegenüber der FH Dortmund - man macht sich sehr viele Gedanken darüber, was einen wirklich interessiert. Diese Freiheit habe ich also zum einen positiv, zum anderen aber auch als verführerisch angesehen. Man muss schon eine Menge Selbst Disziplin bei dieser Lehrmethode
mitbringen, damit man seine eigene Arbeit auch vorantreibt.
Mit Englischer Sprache hat man überhaupt keine Probleme in Bergen, die Kurse waren dementsprechend auch zum größten Teil in englischer Sprache.
Der Fachbereich Fotografie verfügt über Trommelscanner für Negative, eine Farb Negativ Film Entwicklungsmaschine, ein S/W sowie Farblabor, sehr gute Pigment Drucker, eine große Auswahl an guten Leihkameras im analogen und digitalen Bereich. Die Ausstattung würde ich also als gut einstufen.
Die Stadt ist super, die Kreuzfahrtschiffe starten in Bergen ihre Entdeckungstour durch die Fjordlandschaft Norwegens. Bergen ist von sieben Bergen umgeben, eine traumhafte Kulisse.
Ich kann das Vamoose empfehlen, eine Bar in der an jedem Montag Abend eine Jam Session stattfindet. Teilweise finden sich dort recht bekannte Bands ein (z.B. The Whitest Boy Alive oder Kings of Convenience).
Achja: Norwegen ist teuer, das ist kein Klischee sondern Fakt. 400 Euro für basic Lebensmittelkosten im Monat sollte man einrechnen. Ein Bier 0,5L kann auch mal 10 Euro in der Bar kosten.
Achja: Unbedingt auch mal aus Bergen heraus fahren. Die Natur in Norwegen ist atemberaubend schön, nicht in Worte zu fassen. Eine Zugfahrt von Bergen nach Oslo zur Winterzeit kann ich auch empfehlen. Man fährt an Gletschern vorbei, schön!
Ihr werdet von Bergen und Norwegen begeistert sein.