In den Nachkriegsjahren des zweiten Weltkriegs sind Millionen Menschen auf der Flucht. So auch Millionen Deutsche, die ihre Heimat, bis dato, in den ehemaligen deutschen Ostgebieten hatten. Sie flohen oder wurden Vertrieben und mussten fernab der Heimat neu beginnen. Wie so Viele musste auch mein Grossvater, Johannes Simmich, geboren und aufgewachsen in Schlesien, den Ort seiner Kindheit verlassen und fliehen.
Viele der Betroffenen hofften noch lange, in die alte Heimat zurück kehren zu können. Mit dem Schwinden dieser Hoffnung wurden Erinnerungen an die verloren gegangene Heimat gefestigt, die einem Ideal gleichen. Der Heimatverlust und traumatische Erfahrungen, die während der Flucht gemacht wurden, wurden dagegen in den Folgejahren nur selten aufgearbeitet und oft in Schweigen gehüllt.
“Was man liebt kann nie vergehen” erzählt vom Erinnern, Verdrängen und der Nostalgie, sowie den psychologischen und neurologischen Einflüssen von Erinnerungen und Traumata.
Auf verschiedenen, bildnerischen Ebenen wird ein verklärter Blick auf die alte Heimat Found-Footage-Material der damaligen Zeit gegenübergestellt. Gleichzeitig geben Texte einen Einblick in Johannes‘ Leben vor, während und nach seiner Vertreibung.