Cover der Bachelorarbeit Physis von Viola Dessin

Physis

Mensch - Natur - Kultur

Viola
Dessin
Umschlag: Igepa Stardream onyx in 285g/m2, Innenteil: Perigraphica High White Smooth in 120g/m2, Perigraphica Natural Rough in 100g/m2, Igepa Stardream metallic silver in 120g/m2
296
5
280 x 207,5 mm

Physis »aus dem altgiechischen phýsis für ‚Natur‘, ‚natürliche Beschaffenheit‘, ‚Naturbeschaffenheit‘ oder ‚Körper­beschaffenheit‘« ist eine Publikation, die sich mit Fragen nach der Entfremdung des Menschen von der Natur aus der Perspektive der Kunst beschäftigt.

Im Spannungsfeld zwischen Kultur und Natur werden Grenzen überschritten, verschoben und immer wieder neu ausgelotet. Es entsteht ein Wechselverhältnis zwischen der vom Menschen geschaffenen Welt und der unberührten Natur. Wie wirkt sich die Schaffung der Digitalität und die dadurch entstehenden Realitäten auf den Menschen aus? Wie verändern sich die Wahrnehmungen und welche Räume werden dadurch
geschaffen? Was löst sich auf? Was entsteht?

Die ökologische Krise, ausgelöst durch ein ständiges Fragen und dem Durst nach Wissen und Optimierung, löst ein Gefühl der Melancholie aus. Die einst so vielversprechende Globalisierung und Digitalisierung mit all ihren Vorteilen, führt zu Überforderung und schwindelerregenden Gedanken, die uns in unserem Handeln hemmen; wir fangen an zwischen den ineinander verschwimmenden Räumen zu springen. Wir romantisieren die Natur, schaffen uns virtuelle Realitäten und wünschen uns etwas zurück, was bereits im Verschwinden ist. Das Anthropozän ist geprägt von Entfremdung, Brüchen, Störungen und Verschiebungen auf diversen Ebenen. Wir befinden uns an einem Punkt an dem die menschlichen und nicht-menschlichen Individuen zueinander finden müssen und die verschieden Räume auf dieser Erde in einen Einklang gebracht werden müssen.

Wissenschaft, Politik und Kultur brauchen eine Überholung und müsse sich in ihren Strukturen ändern. Eine Kunst, die Utopien zeigt und den Blickwinkel der zivilisierten Welt verlässt, könnte dabei helfen zu verstehen und Lösungen zu finden, wie Natur und Kultur wieder in Einklang zu bringen wären.

Wie können wir, der von uns geschaffenen Welt, unserer Realität und Zukunft, begegnen?

In sieben Kapiteln werden Kunstwerke vorgestellt, die diese Gedanken ebenfalls thematisieren. Zudem gibt es ergänzende Texte zu den Werken, den Künstler*innen, sowie weitere philosophische Texte, diese sind von mir ausgewählt und teilweise von mir geschrieben. Zudem habe ich grafische Illustrationen erstellt, die das Thema nochmals visuell aufgreifen und als Kapiteltrenner dienen.

Entstanden ist das Projekt als meine Bachelorarbeit im WS 2020/21. Die Publikation wurde auf der Digitaldruckmaschine in der FH produziert. In der Gestaltung spiegelt sich der Kontrast zwischen Kultur und Natur, Künstlichkeit und Natürlichkeit wieder, der so für die Leser*innen spürbar wird. Da die Publikation fadengebunden ist, konnten verschiedene Papiere zum Einsatz kommen, die diese Idee unterstützen. Für die Seiten mit den Werken der Künstler*innen habe ich mich für das Perigraphica High White Smooth in 120g/m2 entschieden. Jedes Kapitel wird mit einem kurzen philosophischen Text eingeleitet, für den das Perigraphica Natural Rough in 100g/m2 genutzt wird. Dieser Teil ist zudem noch in eine Illustration geklammert. Die Illustrationen sind durch das Kombinieren und Ineinanderkopieren von Fotos, die ich gemacht habe, entstanden. Diese wurden mit schwarz und weiß, als Sonderfarbe, auf das Igepa Stardream metallic silver in 120g/m2 gedruckt. An manchen Stellen schimmert das Papier noch durch. Für das Cover habe ich mit weiß auf schwarzem Papier, das Igepa Stardream onyx in 285g/m2, gedruckt und es anschließend noch mit silber besiebdruckt.