Bei der Arbeit „D.R.E.I - Die Reise eines Irren“ handelt es sich um eine konzeptionell-dokumentarische Fotoarbeit zum Thema Zwangserkrankungen, in der fotografisch untersucht wird, wie ein psychisches Störungsbild visualisiert werden kann. Hierbei werden Portraits Betroffener, Angehöriger und Experten, sowie deren Umfeld kontrastiert mit subjektiven, assoziativen Fotografien zur Gefühlswelt Betroffener. Durch Texte wie Erfahrungsberichte und Interviews werden weitere Aspekte beleuchtet.
In Deutschland leiden ca. 1 Mio. Menschen an diesem Krankheitsbild. Die Zwangserkrankung
teilt sich in 2 Gruppen. Auf der einen Seite sind die Zwangsgedanken und auf der
anderen die Zwangshandlungen, wobei Erkrankte an beidem leiden können. Zwangsgedanken
zeichnen sich dadurch aus, dass sich den Betroffenen Bilder, Ideen, Gedanken und
Impulse (häufig negative) immer wieder aufdrängen und sie diese nicht abschütteln können. Die Gedanken werden, anders als bei der Schizophrenie, als die Eigenen wahrgenommen. Zwangshandlungen dagegen sind oft sinnlos und übertrieben wiederholte Handlungen,
wobei sich die Betroffenen innerlich dazu gedrängt fühlen diese immer wieder
auszuführen. Meist erleben sie diese jedoch selbst als unsinnig. Insgesamt schränkt eine
Zwangserkrankung den Betroffenen im Alltag extrem ein und bestimmt ihn auf übermäßige
Weise.
Obwohl vergleichsweise viele Menschen in Deutschland von Zwangserkrankungen betroffen sind, erfährt dieses Thema keine Beachtung in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit. Im Gegenteil haben Betroffene oft Angst von ihren Zwängen zu erzählen, da sie fürchten als „verrückt“ oder „komisch“ abgestempelt zu werden. Dies hat zur Folge, dass viele Betroffene erst zu einem Arzt gehen, wenn der Zwang sie schon völlig eingenommen hat und ihr Leben bestimmt.