Gesellschaftliche Normative verleiten den Menschen oft dazu, Unbekanntes oder Unverstandenes zu stigmatisieren und in Kategorien einordnen zu wollen. Diese Differenz zwischen Regel und Abweichung wird besonders im Kontext von psychischen Verletzungen oder Erkrankungen deutlich. Erlebnisse mit der individuellen Psyche führen zu ebenso subjektiven Realitätswelten, die weder Altersbeschränkungen noch Geschlechtergrenzen kennen. Dennoch entstehen immer wieder Stigmata und Tabus in Konfrontation mit dem, was wir nicht selbst erlebt haben oder begreifen können. Der auf Gesprächen mit den Teilnehmenden basierende fotografische Essay beschreibt eine Auseinandersetzung mit dem äußerlich Unsichtbaren durch experimentelle Arbeit mit dem fotografischen Material. Die Arbeit erforscht, inwiefern das Medium der Fotografie sich den inneren Prozessen und Konflikten des Menschen annähern kann und wann ihre Grenzen verschwimmen. Die fragmentarische Erzählung wird in Form eines Leporellos realisiert und mit Zitatbruchstücken der Interviews auf der Textebene ergänzt.